Ellenbogen-Dysplasie (ED)

Die Ellenbogendysplasie tritt hauptsächlich bei Hunden großer Rassen während der
Hauptwachstumsphase auf (4-5 Monate). Betroffen sind hauptsächlich männliche Tiere,
weil sie i.d.R schneller wachsen und ein höheres Körpergewicht haben. In den meisten
Fällen tritt die ED beidseitig auf.

Zusätzlich liegt ähnlich wie bei der Hüftgelenksdysplasie eine genetische Disposition vor.
Als vorbeugende Maßnahmen sollte dem Welpen und Junghund ein nicht zu energiereiches Futter
verabreicht werden, um die Wachstumsgeschwindigkeit nicht noch weiter zu beschleunigen.
Auf Zugabe von Kalk- und Mineralstoffzusätze sollte bei Fütterung von Fertigfutter
grundsätzlich verzichtet werden. Ebenso wichtig ist es, den jungen Hund nicht zu früh
körperlich zu belasten.

Unter dem Begriff ED werden 3 verschiedene Erscheinungsformen von Ellenbogengelenkserkrankungen
zusammengefaßt:

1. Osteochondrosis dissecans (OCD):
Während des Wachstums der Röhrenknochen wandeln sich im Normalfall Knorpelzellen an den
Gelenkflächen und Wachstumsfugen durch Verkalkung in Knochenzellen um.
Durch eine zu hohe Wachstumsgeschwindigkeit wird die Knorpelschicht zu dick
und kann nicht schnell genug verknöchern. Die Knorpelzellen an der Grenze zum
Knochen sterben ab, so daß Risse im Knorpel entstehen. Gelenkflüssigkeit gelangt
in Kontakt mit dem unter dem Knorpel gelegenen Knochen und den abgestorbenen
Knorpelzellen, was zu einer Entzündung des Gelenks führt. Durch die Ansammlung der
Flüssigkeit im Gelenk (Gelenkerguß) wird die Kapsel gedehnt, es entsteht Schmerz und
der Hund reagiert mit Lahmheit. Teilweise können sich vom Gelenkknorpel ganze Schuppen
ablösen, die in den meisten Fällen an ihrem Platz bleiben, aber auch als freie Gelenkkörper
im Gelenk vorliegen können.

2. Fragmentierter Processus coronoideus medialis ulnae (FCP):

Bei dem Processus coronoideus medialis ulnae handelt es sich um den Kronfortsatz der Elle,
welcher bei Hunden großwüchsiger Rassen erst im Alter von 4-5 Monaten verknöchert.
Kommt es durch unterschiedliches Längenwachstum von Elle und Speiche zu einer Stufenbildung
im Ellenbogengelenk, kann der Kronfortsatz durch Überbelastung von der zu langen Elle
partiell abbrechen. Gelenkflüssigkeit dringt in den Bruchspalt ein und ruft eine Entzündung,
verbunden mit Schmerz und Lahmheit hervor.

3. Isolierter Processus Anconeus (IPA):

Beim Processus Anconeus handelt es sich um einen Knochenvorsprung der Elle, dessen
Wachstumsfuge im Alter von 16-20 Wochen geschlossen sein sollte.
Fehlt diese knöcherne Verbindung, liegt ein Krankheitsbild vor, das zwei Ursachen haben kann:

a) verzögertes Längenwachstum der Elle, dadurch Druckveränderung und Irritationen in der
Wachstumsfuge führt zum Isolierten Processus Anconeus.

b) äußere Einwirkung in Form von übermäßiger Belastung während der Wachstumsfuge führt
zur Fragmentierung des Processus Anconeus.

Die betroffenen Hunde zeigen bei allen drei Formen der ED Bewegungsunlust und Lahmheit,
oft hervorgerufen durch den entzündungsbedingten Gelenkerguß. Die Schmerzen steigen mit
zunehmender Belastungsdauer und können auch durch passives Beugen und Strecken des
Ellenbogens hervorgerufen werden. Die Hunde zeigen oft eine typische Schonhaltung
mit nach außen gedrehten Pfoten und Unterarmen und nach innen gedrehten Ellenbogen.
Bei allen drei Erscheinungsformen der ED treten als Folgeerscheinungen Arthrosen auf.

Therapiemethoden: In leichteren Fällen ohne Auftreten von freien Gelenkkörpern kann
die Krankheit durch absolute Schonung und Futterumstellung ausheilen.
In schwereren Fällen müssen die freien Gelenkstücke bzw. die abgebrochenen
Knochenstücke (z.B. bei FCP) operativ entfernt werden.
Als alternative Behandlungsform bietet sich bei der ED eine frühzitige
Krankengymnastik sowie die Goldimplantation an.

4. Arthrose

Bei der Spondylose handelt es sich um eine degenerative Erkrankung der Wirbelkörper (Arthrose).
Zwischen den einzelnen Wirbelkörpern entstehen Knochenneubildungen, wie Spangen,
Höcker und Randzacken (Brückenbildung), die röntgenologisch nachweisbar sind. .

Quelle: wikipedia