Die „Collie-PRA“ oder auch genannt rod-cone Dysplasie Typ 2 (rcd2) ist eine Form der Retinadegeneration, die beim Langhaar- und Kurzhaarcollie seit Jahrzehnten ein gesundheitliches Problem darstellt. Bei dieser Erkrankung führt eine abnorme Entwicklung der Zapfen und Stäbchen zu einem frühzeitigen Auftreten der Nachblindheit, die typischerweise bei den Welpen etwa im Alter von 6 Wochen erstmalig auftritt. In den meisten Fällen erblindet ein rcd2-betroffener Hund im Alter von 1 Jahr vollständig. Diese Augenerkrankung wir autosomal-rezessiv vererbt.
Bei einem Funktionsverlust der Fotorezeptoren kommt es zum Verlust des Sehvermögens bzw. zur Erblindung.
Im Verlauf der PRA wird die Netzhaut dünner (Atrophie) und die Netzhautgefässe verschwinden. Die PRA betrifft immer beide Augen.
Da es verschiedene PRA - Arten gibt, wurden Unterbezeichnungen eingeführt. rcd1-, rcd2-, rcd3-, crd1-, crd2- und XL-PRA. Je nach zutreffenden genetischen Defekt (dieser ist rassespezifisch), kommt es früher oder später zu einer klinischen Veränderung der Netzhaut und zum Verlust des Sehkraft.
Den Collie betrifft die rcd2-CEA (rcd steht für Rod cone dysplasie). Es kommt anfänglich nur zur Nachtblindheit. Das Sehvermögen bei Tageslicht nimmt später ab.
Der Collie zeigt zu Beginn vor allem bei schlechtem Licht (Dämmerung oder dunkle Räume) ein beeinträchtiges Sehvermögen und ist bei schlechten Lichtverhältnissen verunsichert. Im Laufe der Zeit nimmt das Sehvermögen auch bei normalem Licht ab. Typisch für die PRA ist, dass sie sich langsam verschlechtert. Oft kommt es bei voranschreitender Erkrankung auch zur Trübung der Linsen, zu einem Katarakt (grauer Star). Auffällig bei erkrankten Collies sind die weiten Pupillen, die schlecht oder gar nicht auf Licht reagieren.
Die PRA führt immer zu einer Erblingung des Collies. Da das Sehvermögen in der Regel langsam, über Jahre abnimmt, kann sich der Collie sehr gut anpassen. Collies haben eine ausgezeichnete Nase und ein sehr gutes Gehör. Sehr oft ist der Collie bereits erblindet, aber aufgrund seiner guten Anpassungsfähgikeit wird die Erblindung des Collies vom Halter häufig nur als "schlechtes Sehen" wahrgenommen, oder er merkt es gar nicht.
Die PRA wird autosomal rezessiv vererbt. Ohne Gentest lässt man die ophtalmologische Untersuchung am besten beim DOK Arzt durchführen. Eine Heilung ist leider nicht möglich.
Quelle: labogen@laboklin.de
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